Luc-Pierre Gillon

belgischer Geistlicher und Wissenschaftler; gründete zus. mit den Jesuiten von Kisantu die kongoles. Universität Lovanium bei Léopoldville, heute Kinshasa; Rektor der Universität Lovanium 1954-1967

* 15. September 1920 Rochefort

† 5. Juni 1998 Brüssel

Wirken

Luc-Pierre A. Gillon wurde am 15. Sept. 1920 in Rochefort in Belgien geboren. Vor dem Studium der Theologie und der Priesterweihe studierte G. Physik und Mathematik und promovierte zum Dr. rer. nat. Er arbeitete zunächst ab 1948 als Physiker im Forschungslaboratorium des "Institut Interuniversitaire des Sciences Nucléaires" und ab 1953 als Gast im Brookhaven National Laboratory der amerikanischen Atomenergiekommission. Zeitweilig war er auch als Gast mit Forschungsaufgaben in Princeton beschäftigt.

Nach kurzer Tätigkeit als außerordentlicher Professor an der katholischen Universität Löwen kam Monsignore G. im Jahre 1954 in den Kongo, wo er im Rahmen einer Patenschaft der Universität Löwen und im Verein mit den Jesuiten von Kisantu am unteren Kongo die absolut selbständige kongolesische Universität Lovanium bei Léopoldville gründete. In Kisantu - wo übrigens auch Kasavubu ausgebildet wurde - hatten die Jesuiten in den dreißiger Jahren mit den ersten Ansätzen für eine höhere Bildung der Kongolesen begonnen. Die Universität Lovanium umfasste sechs Fakultäten: Theologie, Rechtswissenschaft, Medizin, Philosophie und Literaturwissenschaft, Naturwissenschaften (samt polytechnischem Institut), Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaft ...